Aufbau Haus im Juli & August
Sommerferien, endlich! Und weil die meisten von uns kaum sechs Wochen verreisen, hier noch schnell die besten Tipps für den Sommer (am Moritzplatz):
Ich bin fast geneigt zu schreiben „wie gewohnt“: Das motion*s Tanz- und Bewegungsstudio bietet auch in diesem Jahr mehrtägige Intensiv-Kurse in verschiedenen Tanzstilen an, die Summer Intensive Weeks. Eine großartige Gelegenheit, neue Bewegungsformate auszuprobieren oder bekannte zu festigen. Von Fusion Bellydance über Ballett Jumps & Turns bis zu Comtemporary goes 40+ ist alles dabei, was das Tänzer_innen-Herz begehrt – auch ein Teens Camp! Einige Kurse finden von Montag bis Freitag, andere von Mittwoch bis Sonntag statt, und sämtliche Tanzlevels von Anfänger bis Profi sind berücksichtigt. Summer Intensive Weeks – vom 01. bis 26. August.
Außerdem möchte ich Ihnen – nicht nur für den Urlaub – zwei tolle Bücher ans Herz legen, deren Autor_innen Sie dann im August auch live im Aufbau Haus erleben können:
Da ist zum einen In Dschungeln. In Wüsten. Im Krieg. von Gabriele Riedle, erschienen bei Die Andere Bibliothek, das ist der Verlag mit den ganz besonders künstlerisch und aufwendig gestalteten Büchern in jeweils limitierter Auflage. Nun ist diese „Art Abenteuerroman“ – wie Riedle ihn selbst nennt – leider aktueller als uns allen lieb ist: Können Reporter_innen tatsächlich einfach das dokumentieren, was sie sehen und erleben? Oder unterliegen sie als Schreibende oder Fotografierende nicht schon immer unwillkürlich erzählerischen, respektive bildlichen Traditionen aus dem Bereich der Fiktion und der Kunst? In Dschungeln. In Wüsten. Im Krieg. erzählt einerseits von den Erfahrungen einer Reporterin und eines Kriegsfotografen (eine Figur, die angelehnt ist an den in Libyen getöteten Magnum-Fotografen Tim Hetherington) bei der Arbeit in Afghanistan und in den Dschungeln von Papua-Neuguinea, im Kaukasus und in Libyen und Liberia. Dabei reflektiert die Autorin, die selbst seit vielen Jahren als Reporterin unterwegs ist, auch die Zwänge und die Traditionen dieser Arbeit und lässt immer wieder immer wieder Elemente aus der Literaturgeschichte sowie aus der Unterhaltungsindustrie in den Erzählstrom einfließen.
Am 31.08. liest Gabriele Riedle um 19:30 Uhr im tak Theater Aufbau Kreuzberg, im Foyer wird zudem eine Ausstellung mit Fotografien von Thomas Dworzak zu sehen sein, einem der berühmtesten Kriegsfotografen der Welt.
Buchpremiere feiert Martin Simons mit Beifang am 25.08. um 20:00 Uhr in der Buchhandlung Moritzplatz: Am Rande des Ruhrgebiets – in der Zechensiedlung Beifang – lebt in den Nachkriegsjahren der Hilfsarbeiter und zwölffache Vater Winfried Zimmermann ein Leben zwischen Verzweiflung, Armut und lebensbejahender Anarchie. Als Frank, sein Enkel, Jahrzehnte später mit seinem eigenen Vatersein hadert, macht er sich auf Spurensuche. Weil sein Vater schweigt, sucht Frank den Kontakt zu seinen zahlreichen Onkeln und Tanten, die alle von der Kindheit in Armut und der Enge einer Zechenhaushälfte gezeichnet sind.
Martin Simons erzählt präzise und leicht von dem verborgenen Fortwirken eines von Mittellosigkeit, Gewalt und Stolz geprägten Milieus, das trotz aller äußeren Widrigkeiten kein Selbstmitleid kennt, und vom Vater- und Sohnsein in einer ungewöhnlichen Familie.
Beifang erscheint am 19.07. bei aufbau – wenn Sie jetzt vorbestellen, schaffen Sie das noch in den Ferien …
Abschließend noch etwas wenig Kurzweiliges, aber sehr Wichtiges: Wir freuen uns sehr, dass die Bundesgeschäftsstelle von MIA, der Melde- und Informationsstelle gegen Antiziganismus, Anfang Juli im Aufbau Haus eröffnet wurde. Ich kann es nicht besser sagen als der Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung, Dr. Mehmet Daimagüler: „Eine systematische Erfassung antiziganistischer Vorfälle fehlt bislang und das Dunkelfeld ist hier besonders groß. Mit der neuen bundesweiten Meldestelle ist eine Struktur geschaffen, die uns wichtige Erkenntnisse über die Ausprägung von Antiziganismus liefern. Damit können Bedarfe an rechtliche Begleitung, Beratung und Unterstützung aufgezeigt werden. Aber auch die Präventionsarbeit kann gezielter ansetzen etwa bei Diskriminierung durch Verwaltung und Behörden.“ Tragen Sie das gerne weiter!
Und jetzt: schöne Ferien!
Bianca Janssen
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Im Moritzpark gibt es jetzt Sitzmöbel und eine Tischtennisplatte. Mittagspausen-Match? © AG Moritzplatz |